Interview mit Maher Oueslati, BIM-Spezialist bei BIMobject

Keine BIM-Dateien? Kein Problem: So entwickeln Sie eine BIM-Strategie von Grund auf

Wenn Sie Hersteller von Bauprodukten sind, haben Sie wahrscheinlich schon von BIM gehört. Aber vielleicht haben Sie den Schritt noch nicht gewagt. Vielleicht arbeiten Sie noch mit Produktdatenblättern und PDFs und fragen sich, ob BIM für Sie überhaupt relevant ist. Die Realität: Immer mehr Architekten erwarten BIM-Inhalte von Herstellern. Und wenn Ihre Produkte nicht BIM-fähig sind, sind sie schwerer auffindbar – und seltener spezifiziert. Die gute Nachricht: Sie müssen nicht alles gelöst haben, um anzufangen. Wir haben mit Maher Oueslati, Architekt und Senior BIM Specialist bei BIMobject, darüber gesprochen, warum „keine BIM-Dateien“ kein Hindernis sein sollte – und wie Hersteller mit einer einfachen, durchdachten BIM-Strategie starten können.

Maher Oueslati, BIM-Stratege bei BIMobject, zeigt, wie alltägliche Produkte in BIM-Objekte verwandelt werden.

Was sind BIM-Inhalte – und warum sind sie wichtig?

BIM-Inhalte sind digitale Versionen Ihrer Produkte: Geometrie, Maße, Materialien, technische Eigenschaften, Nachhaltigkeitskennzahlen und Montagehinweise. Sie werden für den Einsatz in Building Information Modeling (BIM)-Umgebungen wie Revit oder Archicad erstellt. Im Gegensatz zu statischen PDFs oder CAD-Dateien sind BIM-Inhalte (BIM-Objekte) so aufgebaut, dass Architekten, Ingenieure und Bauunternehmen (AEC) Ihre Produkte in Echtzeit – visuell und technisch – im Kontext eines gesamten Gebäudes bewerten können.

Die AEC-Branche plant heute komplett digital. BIM-Inhalte ermöglichen es, dass Ihre Produkte Teil der Planung, Kostenkalkulation und interdisziplinären Koordination werden. Deshalb werden sie früh im Planungsprozess gesucht.

Wenn Ihr Produkt nicht in diesem Format verfügbar ist, entsteht ein Hindernis. AECs kennen Ihre Marke vielleicht – aber sie verwenden die Version, die in ihren Workflow passt. Und das ist häufig die Ihres Mitbewerbers.

Architekten nutzen Revit zur Modellierung eines Gebäudes und integrieren dabei BIM-Inhalte direkt in den digitalen Planungsworkflow.

BIM steht im Zentrum der Projektplanung, Koordination und Produktauswahl.

Viele Hersteller haben noch nicht mit BIM begonnen. Falls Sie dazugehören – Sie sind nicht allein, und es ist nicht zu spät.

Laut Maher ist der Hauptgrund, warum viele Hersteller noch keine BIM-Inhalte erstellt haben, simpel: Sie sind sich nicht bewusst, wie stark sich die Baubranche verändert hat. 

„Heute lernen Architekturstudierende von Anfang an mit BIM. Es ist keine Fähigkeit, die man sich später aneignet – sie ist fester Bestandteil der Ausbildung. Und wenn diese Generation ins Berufsleben eintritt, erwarten sie automatisch, dass BIM-Inhalte verfügbar sind“, erklärt Maher.

BIM ist heute Voraussetzung für viele öffentliche Ausschreibungen – besonders in Ländern mit nationalen BIM-Vorgaben. Öffentliche Auftraggeber und große Bauunternehmen erwarten zunehmend digitale Modelle zur Koordination, Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und zum Nachweis von Nachhaltigkeit.

In mehreren Ländern ist BIM bereits für staatlich finanzierte Projekte vorgeschrieben, andere bewegen sich schnell in diese Richtung. Für Hersteller bedeutet das: Ohne BIM-Inhalte kommen Ihre Produkte möglicherweise gar nicht in die engere Auswahl – unabhängig von Qualität oder Preis.

Sie möchten wissen, ob es in Ihrem Markt BIM-Vorgaben gibt?
Laden Sie unseren kostenlosen Leitfaden zu BIM-Vorschriften nach Ländern herunter.

Ziegelstruktur als digitaler Bestandteil eines BIM-Objekts.

Früh gefunden zu werden macht den Unterschied

Wenn Ihre Produkte dort platziert sind, wo AECs täglich suchen, ist es nur ein Klick bis zur Spezifikation. Ein Großteil der heutigen Produktsichtbarkeit entsteht auf Plattformen wie BIMobject, auf denen immer mehr Profis ihre Suche nach BIM-Inhalten starten.

Für Maher ist einer der Hauptgründe, warum Hersteller BIM-Inhalte benötigen, die frühe Einflussnahme auf Entscheidungen. Wenn ein Produkt einmal im Modell platziert ist, wird es selten ersetzt.

„Sobald ein BIM-fähiges Produkt im Modell ist und genehmigt wurde, gibt es keinen Grund, es zu ersetzen. Das würde bedeuten, dass man Abmessungen im gesamten Projekt anpassen müsste“, sagt Maher. Auch bei Kostendruck bleibt das Modell entscheidend: „Ob etwas ersetzt wird, hängt vom Projekt, dem Kunden und dem Zeitplan ab. Solange ein Produkt nicht gekauft ist, ist Ersatz möglich – aber sobald es im Modell ist, steigen Ihre Chancen erheblich.“

Ein internes Expertenteam bei BIMobject modelliert reale Produkte als präzise BIM-Inhalte für die digitale Planung.

Von null auf BIM-ready – mit preisgekröntem Support

Wenn BIM für Sie noch wie ein großer Sprung wirkt, hier ein Fakt: Viele Hersteller zögern, weil sie keine BIM-Dateien haben – oder nicht wissen, wie sie anfangen sollen. BIMobject (von Bim.com), ausgezeichnet als Europas bester Anbieter für BIM-Objekterstellung bei den BUILD Sustainable Building Awards 2024, wandelt seit über 14 Jahren physische Produkte in digitale BIM-Objekte für Marken weltweit um.

„Keine BIM-Dateien zu haben, sollte Sie nicht aufhalten“, sagt Maher Oueslati. „Unsere Architekten und BIM-Spezialisten begleiten Sie vom ersten Briefing bis zur Veröffentlichung auf BIMobject.“

Der 3-Schritte-Workflow:

  1. Produkt-Briefing – Das Team analysiert Ihren Katalog und sammelt alle nötigen Daten.
  2. Digitales Modellieren – Jedes Produkt wird in ein exaktes BIM-Objekt umgewandelt.
  3. Veröffentlichung – Die Dateien gehen live auf BIMobject und sind sofort verfügbar.

Jedes Produkt erhält die passende Detailtiefe:

„Ein einfacher Stuhl braucht nur Maße und Materialangaben“, erklärt Maher. „Ein elektrisches Bauteil benötigt z. B. Spannung, Anschlusstypen und Zertifikate. Wir sammeln alle Informationen, damit das BIM-Objekt exakt wie gewünscht funktioniert.“

Bereit zum Start? Sprechen wir über Ihren Content-Bedarf

Beispiel für ein Rohrprodukt, das als BIM-Inhalt modelliert wurde

Wie sieht eine echte BIM-Strategie aus?

1. Fangen Sie mit einem Fokus an. Starten Sie klein. Wachsen Sie strategisch.

Maher empfiehlt einen stufenweisen Einstieg: Digitalisieren Sie zunächst einige wichtige Produkte und bauen Sie dann aus – zum Beispiel mit:

  • Ihren Bestsellern
  • Produkten, die häufig von Architekten angefragt werden
  • Artikeln, die für öffentliche oder große Projekte vorgesehen sind

Einige Hersteller gehen weiter und machen BIM-Erstellung zum Standard bei jeder Produkteinführung: „Mehrere Kunden sorgen dafür, dass jedes neue Produkt automatisch auch eine BIM-Version erhält“, sagt Maher. „Das ist der Idealfall, aber wir passen unseren Prozess individuell an die Ziele jedes Unternehmens an.“

2. Arbeiten Sie mit einem Partner, der BIM versteht

Versuchen Sie es nicht allein, wenn Sie kein eigenes BIM-Team haben. Arbeiten Sie mit einem Spezialisten wie BIMobject, der:

  • Ihre Produkte in hochwertige BIM-Dateien umwandelt
  • Sie zu passenden Formaten (z. B. Revit, Archicad) berät
  • Ihnen hilft, geltende Normen und Anforderungen zu erfüllen

3. Sorgen Sie dafür, dass Ihre BIM-Inhalte auffindbar sind

Laut den Nutzerdaten von BIMobject entdecken 68 % der Planer Produkte online. Wer seine Sichtbarkeit erhöhen will, braucht also eine stärkere Online-Präsenz.

Ihre Website bleibt ein wichtiger Anlaufpunkt – doch ihre Reichweite ist begrenzt. Um die Marktabdeckung zu maximieren, sollten Ihre Produkte auf mehreren Plattformen verfügbar sein. Eine Omnichannel-Strategie stellt sicher, dass Ihre Inhalte über verschiedene digitale Kanäle auffindbar sind – nicht nur über Ihre eigene Seite.

Das Ergebnis: größere Markenpräsenz, mehr Aufmerksamkeit und eine bessere Chance, von Entscheidungsträgern in BIM-Projekten berücksichtigt zu werden.

Mehr erfahren? Sehen Sie sich unseren Leitfaden für Hersteller an: Wie Sie entdeckt und spezifiziert werden.

4. Erhalten Sie persönlichen Support vom ersten Tag an

Jeder Hersteller auf BIMobject arbeitet mit einem persönlichen Customer Success Manager zusammen. Er hilft Ihnen bei der Nutzung der Plattform, analysiert mit Ihnen die Performance und unterstützt Sie im Einsatz der Marketingtools.

Wie Maher erklärt, ist kontinuierliche Unterstützung entscheidend, damit Hersteller Vertrauen in digitale Workflows und neue Wachstumstaktiken aufbauen.

Lesen Sie mehr darüber, wie wir Ihren Erfolg auf der Plattform unterstützen.

BIMobject präsentiert sich auf der Fachmesse und führt Gespräche mit Herstellern über digitale Strategien und den Einsatz von BIM.

5. Nutzen Sie integrierte Marketing- und Wachstumstools

BIMobject funktioniert auch als Marketingplattform, um Ihre Sichtbarkeit und Reichweite zu erhöhen. Sobald Ihre Inhalte online sind, können Sie:

  • Produkte promoten: Machen Sie Fachleute auf Ihre Inhalte aufmerksam – besonders bei neuen Produkten. Marken, die unser Promotion-Tool nutzen, sehen stark steigende Downloadzahlen.
  • E-Mail-Kampagnen umsetzen: Sprechen Sie AECs gezielt an. Unsere Kampagnen erreichen deutlich bessere Öffnungs- und Klickraten als der Branchendurchschnitt.
  • Leistungskennzahlen analysieren: Verfolgen Sie Downloads, Engagement und Zielgruppen direkt über die Plattform.

6. Pflegen Sie Ihre Inhalte laufend

Auch Updates übernehmen wir. Wenn sich technische Daten oder Geometrien eines Produkts ändern, passen wir das BIM-Objekt entsprechend an. Kleine Aktualisierungen kosten deutlich weniger als die Neuerstellung von Dateien. Und wenn Softwareversionen wechseln, helfen wir Ihnen dabei, Ihre Inhalte an neue Formate anzupassen.

Bereit für den Einstieg?

Mit über 5 Millionen registrierten Nutzern ist BIMobject der Ort, an dem Profis aktiv nach BIM-fähigen Produkten suchen. Die Plattform geht über das bloße Hosting hinaus – sie hilft Herstellern, sich mit Entscheidern zu vernetzen und Wachstum zu erzielen.

Egal, ob Sie gerade erst beginnen oder Ihre digitale Produktpalette ausbauen wollen: Der erste Schritt ist ganz einfach – sprechen Sie mit unserem Team.

Vereinbaren Sie noch heute eine Demo mit BIMobject.

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